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Vorsicht, Wechselwirkung

 

Keine Milch nach Antbiotika-Einnahme

Wer Tabletten einnimmt, soll mit Wein und Bier vorsichtig sein - das ist bekannt. Dass aber eine ganze Reihe von Lebensmitteln die Arzneimittelwirkung verändern können, wissen die wenigsten. Worauf Sie achten müssen Nahrungsmittel können die Aufnahme von Arzneistoffen ins Blut beschleunigen, verzögern, verstärken oder abschwächen. Wir informieren Sie über die wichtigsten unverträglichen Paarungen:

Antibiotika und Milchprodukte
Das Kalzium in der Milch blockiert die Wirkstoffaufnahme. Es bildet zum Beispiel mit Tetrazyklinen Einschlussverbindungen, die zu groß sind, um die Passage durch die Darmwände in die Blutbahn zu schaffen. Der Bakterienkiller wird einfach verdaut und komplett ausgeschieden. "Schon ein kleiner Becher Joghurt reicht dafür aus", warnt Dr. Monika- Magdalena Blume vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollten Sie zwei Stunden vor und nach der Einnahme eines Antibiotikums keine Milch trinken und keine Milchprodukte essen. Weitere Wirkstoffe,die nicht mit Milch kombiniert werden sollten: manche Penicilline, Gyrasehemmer, Natriumfluorid und Biphosphonate (zum Beispiel in Präparaten gegen Osteoporose). Bei Letzteren auch kalziumreiche Mineralwässer meiden.

Magenmittel gegen Übersäuerung (Antazida) und citrathaltige Getränke
Antazida enthalten häufig Aluminiumsalze. Citrate (Salze der Zitronensäure) in Brausetabletten, Limonaden, Obstsäften oder Wein können die Aluminiumkonzentration im Blut erhöhen. Besonders gefährdet sind Kinder sowie Patienten mit Nierenfunktionsstörungen.

Anti-Gerinnungsmittel (z.B. Warfarin, Marcumar) und Gemüse mit Vitamin K
Große Mengen Grünkohl, Spinat, Rosenkohl, Sojaöl und Brokkoli können die Gerinnung des Blutes ungünstig beeinflussen: Das Vitamin K in diesen Lebensmitteln schwächt die Wirkung der Gerinnungshemmer ab. Mögliche Folgen: Thrombosen oder ein Schlaganfall.

Bluthochdruck-Medikamente
(Kalzium-Antagonisten) und Grapefruit

Grapefruits/Pampelmusen (auch der bloße Saft) erhöhen die Konzentration der Wirkstoffe im Blut, weil sie deren Verstoffwechslung hemmen. Die Mittel wirken um bis zu 30 Prozent stärker. Folge: Blutdruckabfall, Herzklopfen, Kopfschmerzen. Weitere Wirkstoffe,die nicht mit Grapefruits kombiniert werden sollten: Antihistaminika gegen Allergien.

Schmerzmittel und Ballaststoffe
Ballaststoffe schwächen den Effekt der Schmerzmittel (z.B. Acetylsalicylsäure, Paracetamol) ab, weil sie die Wirkstoffe quasi einwickeln und so deren Aufnahme zeitlich verzögern. Deshalb nach der Einnahme von Schmerzmitteln etwa zwei Stunden warten, bevor Sie Ihr Müsli essen. Weitere kritische Wirkstoffe: Penicillin, Trimethoprim, Levothyroxin (in Schilddrüsen-Präparaten), Antidepressiva wie Doxipin.

Diuretika und Lakritz
Entwässerungsmittel (Diuretika) fördern die Ausscheidung übermäßigen Gewebswassers über die Nieren. Sie können dem Körper jedoch auch den Mineralstoff Kalium entziehen. Diese Wirkung kann durch den Lakritz-Inhaltsstoff Glyzyrrhizin noch verstärkt werden. Kaliummangel kann zu Muskelschwäche, Müdigkeit und Verstopfung führen oder die Herztätigkeit stören. Lakritz also nur maßvoll naschen.

Eisenhaltige Präparate und Kaffee
oder Tee

Die Gerbsäure dieser Getränke bindet Eisen. Der Körper kann es dann nicht mehr verwerten und scheidet es aus, bevor es seine Wirkung entfaltet. Rückversicherung: In der Apotheke wird Ihnen weitergeholfen, wenn Sie unklare Einnahmevorschriften nicht verstehen.

Medikamente und Koffein
Koffein und Antibiotika, die Gyrasehemmer enthalten (etwa gegen Harnwegsinfekte) vertragen sich nicht. Die Mittel verstärken die anregende Wirkung der Muntermacher: Es kann zu Nervosität, innerer Unruhe, Herzklopfen und Schlafstörungen kommen. Vor allem Patienten mit Herzrhythmusstörungen sind anfällig.

Antidepressiva und proteinreiche Nahrungsmittel
Manche Stimmungsaufheller (MAO-Hemmer) verlangsamen den Abbau von Tyramin, einem blutdrucksteigernden Eiweißprodukt. Es kommt in Nahrungsmitteln vor, die länger gelagert werden (etwa Salami, Blauschimmelkäse, Salzheringe, Sojasoße oder Sauerkraut). Der durch das Tyramin erhöhte Blut- und Hirndruck kann zu schweren Kopfschmerzen mit Übelkeit führen. Deshalb sollten Sie diese Nahrungsmittel lieber vermeiden. Auch nach dem Absetzen der Präparate vier Wochen auf Salami & Co. verzichten.

Hinweise auf dem Beipackzettel beachten!
Um Wechselwirkungen zu vermeiden, sollten Sie Medikamente mit mindestens 150 Milliliter Wasser einnehmen. Halten Sie dabei den Oberkörper aufrecht, und beachten Sie stets die Hinweise zu den Einnahmezeiten auf dem Beipackzettel. Fragen Sie Ihren Apotheker, welche Nahrungsmittel Sie zu welchem Medikament meiden sollten.